Dresdner Christstollen Rezept
Der Dresdner Christstollen ist ein wahres Juwel der deutschen Backkunst und ein unverzichtbarer Bestandteil der Weihnachtszeit. Seit über 500 Jahren wird dieses köstliche Hefegebäck in Dresden nach streng gehüteten Traditionen gebacken.
Die Tradition des Dresdner Stollens
Der Christstollen aus Dresden ist geschützt wie ein feiner Wein. Nur Bäcker aus Dresden und Umgebung dürfen das begehrte Siegel "Dresdner Christstollen" verwenden. Die Tradition reicht bis ins Jahr 1474 zurück, als Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht von Sachsen den Papst baten, das Butterverbot während der Fastenzeit aufzuheben.
Zutaten für 2 Stollen
Für den Vorteig:
- 150 g Weizenmehl (Type 550)
- 150 ml lauwarme Milch
- 20 g frische Hefe
- 1 TL Zucker
Für die Früchte (1 Tag vorher):
- 200 g Rosinen
- 100 g Korinthen
- 100 g kandierte Zitronat
- 100 g kandierte Orangeat
- 100 ml Rum
Für den Hauptteig:
- 500 g Weizenmehl (Type 550)
- 200 g weiche Butter
- 100 g Zucker
- 2 Eier
- 1 TL Salz
- 1 TL gemahlene Vanille
- 1/2 TL gemahlener Kardamom
- 1/4 TL gemahlene Muskatnuss
- Abgeriebene Schale von 1 Zitrone
- 200 g gehobelte Mandeln
- 100 g Marzipan
Zum Fertigstellen:
- 100 g zerlassene Butter
- 200 g Puderzucker
Zubereitungsschritte
- Früchte einlegen: Am Vorabend alle Trockenfrüchte mit Rum übergießen und über Nacht ziehen lassen.
- Vorteig: Hefe in lauwarmer Milch mit Zucker auflösen. Mehl zugeben und zu einem glatten Teig verrühren. Zugedeckt 30 Minuten gehen lassen.
- Hauptteig: Mehl, weiche Butter, Zucker, Eier, Salz und Gewürze zum Vorteig geben. 10 Minuten kräftig kneten.
- Früchte einarbeiten: Die eingeweichten Früchte und Mandeln vorsichtig unterkneten. Teig 2 Stunden gehen lassen.
- Formen: Teig halbieren. Marzipan zu zwei Rollen formen. Je eine Teighälfte ausrollen, Marzipanrolle einrollen und zu Stollenform formen.
- Backen: Bei 180°C ca. 60-70 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.
- Fertigstellen: Heiße Stollen mit zerlassener Butter bestreichen und dick mit Puderzucker bestäuben.
Das Geheimnis der perfekten Stollenkonsistenz
Ein echter Stollen benötigt Zeit zum Reifen. Nach dem Backen sollte er mindestens 2-3 Wochen in Pergamentpapier eingewickelt an einem kühlen Ort lagern. Dabei entwickelt er seine charakteristische saftige Konsistenz und sein volles Aroma.
Profi-Tipps von Chef Greta
- Fruchtqualität: Verwenden Sie nur hochwertige Trockenfrüchte und kandierte Früchte. Billige Früchte können bitter schmecken.
- Knetzeit: Kneten Sie den Teig ausreichend lange, damit er geschmeidig wird und die Zutaten sich gut verbinden.
- Gehzeit: Lassen Sie dem Teig genügend Zeit zum Gehen. Bei kühler Witterung kann das länger dauern.
- Backprobe: Klopfen Sie auf den Stollen - er sollte hohl klingen, wenn er fertig ist.
- Lagerung: Wickeln Sie den Stollen fest in Pergamentpapier und lagern Sie ihn kühl und dunkel.
Variationen des Christstollens
Mohnstollen
Statt Marzipan wird eine Mohnfüllung aus gemahlenen Mohn, Zucker und Milch verwendet.
Nussstollen
Mit einer Füllung aus gemahlenen Haselnüssen oder Walnüssen, Zucker und Honig.
Butterstollen
Die klassische Variante ohne Marzipanfüllung, dafür mit extra viel Butter für besondere Saftigkeit.
Die richtige Aufbewahrung
Ein richtig gelagerter Stollen hält sich bis zu 6 Wochen. Wickeln Sie ihn in Pergamentpapier und bewahren Sie ihn in einer Blechdose auf. Bei Bedarf können Sie ihn vor dem Servieren nochmals mit Puderzucker bestäuben.
Nährwerte pro 100g
Kalorien: ca. 420 kcal | Eiweiß: 7g | Fett: 18g | Kohlenhydrate: 58g
Tradition: In Dresden wird der Stollen traditionell am ersten Adventssonntag angeschnitten. Der erste Schnitt sollte immer ein Experte machen, um die perfekte Technik zu demonstrieren.